Elektrolyte sind gelöste Mineralstoffe mit elektrischer Ladung – u. a. Natrium (Na⁺),
Kalium (K⁺), Magnesium (Mg²⁺) und Calcium (Ca²⁺).
Sie steuern Flüssigkeitshaushalt, Nervenleitung und Muskelkontraktion – und gehen
beim Schwitzen verloren. Im Sport helfen sie, die Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden zu stabilisieren.
Warum sind Elektrolyte im Training so wichtig?
Bei Belastung steigt die Schweißproduktion – damit verlierst du Wasser und Natrium, in geringerem Maß auch
Kalium, Magnesium und Calcium. Elektrolyte halten das Blutvolumen stabil, ermöglichen
Nervenimpulse und saubere Muskelkontraktionen. Ein zu starker Verlust kann sich zeigen als
Durst, „flatternde“ Muskulatur, sinkendes Tempo, Kopfschmerz – im Extrem als Hyponatriämie
(zu viel Wasser, zu wenig Natrium). Empfohlen wird, nach Durst zu trinken und bei langen / heißen Einheiten
Elektrolyte gezielt zuzuführen. :contentReference[oaicite:0]{index=0}
Natrium (Na⁺)
Wichtigster „Schweiß-Elektrolyt“. Stabilisiert das Blutvolumen und die
Nervenleitung. Schweiß-Natrium schwankt stark (individuell, Klima, Akklimatisation):
grob von ~460 bis >1 800 mg/L. Bei langen, schweißtreibenden Sessions lohnt
salzhaltige Zufuhr (Getränk / Snacks).
Kalium (K⁺)
Gegenspieler von Natrium in der Zelle; unterstützt Nerven- und Muskelfunktion.
Gute Quellen: Obst (Banane, Orange), Kartoffeln, Hülsenfrüchte.
Magnesium (Mg²⁺)
Co-Faktor in der Energie- und Muskelphysiologie; trägt zu normaler
Muskel- und Nervenfunktion bei. Verluste im Schweiß sind kleiner als bei Natrium, die
tägliche Deckung bleibt aber wichtig (Vollkorn, Nüsse, Samen).
Calcium (Ca²⁺)
Unverzichtbar für Muskelkontraktion und Knochengesundheit. Quellen: Milchprodukte oder
angereicherte Pflanzendrinks, einige Mineralwässer, Sesam/Tahini, Grünkohl.
Wie viel verliert man über den Schweiß?
Schweiß-Natrium variiert extrem zwischen Personen und Bedingungen. Reviews zeigen
Spannen von grob 20–80 mmol/L (≈ 460–1 840 mg Natrium pro Liter Schweiß).
Deshalb reagieren Strategien individuell: Wer salzig schwitzt (Salzkrusten an Kleidung),
lang/heiße Einheiten absolviert oder zu Krämpfen neigt, profitiert meist von natriumhaltigen
Getränken/Salzquellen.
Praxis-Guide (schnell & sicher)
Vorher: normal trinken, heller Urin als grober Check.
Während: nach Durst trinken; bei > 60–90 min und Hitze
Elektrolyt-Getränk einsetzen (v. a. Natrium).
Lange Ausdauer (> 2 h): Salz / natriumhaltige Drinks einplanen,
reines Wasser in großen Mengen meiden (Hyponatriämie-Risiko).
Für die tägliche Aufnahme orientieren sich Deutschland/Österreich/Schweiz an den
D-A-CH-Referenzwerten (SGE/DGE/ÖGE). Sie definieren Richtwerte u. a. für
Kalium, Magnesium, Calcium und Natrium – die Sportpraxis passt man situativ an
(Klima, Schweiß, Dauer).
Studie im Fokus
In einer doppelblinden, randomisierten Studie verbesserte eine Kreatin-Elektrolyt-Supplementierung
die Leistung bei wiederholten Sprint-Belastungen auf dem Rad im Vergleich zu Placebo.
(Journal of the International Society of Sports Nutrition, 2018; DOI: 10.1186/s12970-018-0226-y)
Hinweis: Die optimale Strategie ist individuell (Training, Ernährung, Verträglichkeit).
Häufige Fragen
Verhindern Elektrolyte Muskelkrämpfe?
Krämpfe sind multifaktoriell (Neuromuskuläres Ermüden, Hydration u. a.). Ausreichende
Elektrolyt-/Flüssigkeitszufuhr ist sinnvoll, verhindert aber nicht jeden Krampf.
Wieviel Natrium sollte in ein Sportgetränk?
Leitlinien empfehlen bei längeren Einheiten natriumhaltige Getränke. Die konkrete Menge hängt
von deinem Schweißprofil ab – Praxisbereiche liegen häufig bei ~300–600 mg Natrium pro Stunde
(bzw. ~0,5–0,7 g/L Getränk), als grober Startwert. Feinjustiere nach Erfahrung/Testläufen.
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